Klemens Behrwind ist am 05.05.1922 in Grafenrheinfeld (Nähe Schweinfurt) geboren. Er wuchs als uneheliches Kind in schwierigen Verhältnissen auf. Über seine Kindheit bzw. seine Familie ist nur wenig bekannt. In der Akte ist nur der Vater Josef Behrwind erwähnt. Laut seiner Häftlingsakte des Zuchthaus Wehlheiden war er 1,74m groß und schlank (65kg), hatte sowohl gute Augen (blau), sowie gute Ohren und Zähne. Insgesamt war sein Körper in guter Verfassung, sodass er für alle Arbeiten eingesetzt werden konnte.
Behrwind besuchte die Volks- und die Fortbildungsschule und war bis März 1939 in der Hitlerjugend. Seine schulischen Leistungen waren sehr schlecht. Er musste sogar die erste Klasse wiederholen. Weiterhin erlernte er keinen Beruf, sodass er ab 1938 als Hilfsarbeiter in einer Kugellagerfabrik arbeiten musste. Dort wurde er dann aber wegen Diebstahls entlassen, erhielt aber keine Strafe. Um was es sich bei dem Diebesgut handelte, ist nicht bekannt.
Am 03.03.1939 kam er dann in den „Reichsarbeitsdienst“. Im November 1940 wurde Klemens Behrwind Soldat der Landwehr. Im Jahr 1943 wurde er dann wegen „geistiger Minderwertigkeit“ aus der Landwehr entlassen und wurde wieder Hilfsarbeiter in seiner Heimat Schweinfurt.
Behrwind unterstützte die Zimmerleute, die damit beschäftigt waren, die Trümmer in bombengeschädigten Gebieten aufzuräumen. In dieser Zeit lernte Behrwind Harry Genheimer, einen Dachdeckergehilfen, kennen. Mit ihm beging er die Verbrechen, zu denen sie später verurteilt wurden. Behrwind und Genheimer stahlen Lebensmittel aus bombengeschädigten Häusern. Außerdem auch Teelöffel, die für Genheimers bevorstehende Hochzeit genutzt werden sollten. Genheimer kam auch auf die Idee, die Fliegeralarme auszunutzen, um ungestört in Häuser einzubrechen.
Ab 05.08.1944 war Behrwind im Gefängnis. Am 21.09.1944 wurden beide vom Sondergericht Würzburg als „Volksschädlinge, die die Kriegsverhältnisse ausgenutzt haben“ verurteilt. Klemens Behrwind wurde zu 6 Jahren Zuchthaushaft verurteilt. Genheimer sogar zu 10 Jahren (normal wurde die Todesstrafe verhängt). Beiden wurden die Rechte als Ehrenbürger für die Zeit der Haft aberkannt.
Behrwind wurde über mehrere Stationen ins Zuchthaus Wehlheiden gebracht. Dort starb er dann am 03.04.1945 an Aszites mit nachfolgender Herzschwäche. Beerdigt wurde Behrwind auf dem Kasseler Hauptfriedhof. Sein Grab ist jedoch nicht mehr vorhanden, da er nicht als Kriegstoter, sondern als „Krimineller“ galt.
Alle Informationen stammen lediglich aus Behrwinds Häftlingsakte des Zuchthaus Wehlheiden und dem Gerichtsurteil.
